Aufnahmen nach Dröhnen analysieren
Nur wenige Leute aus dem Amateur- oder semiprofessionellen Bereich haben die Möglichkeit, in akustisch idealen Räumen ihre Aufnahmen einzusprechen. Ich persönlich hatte mal so einen Raum, im Keller eines Einfamilienhauses, mit vielen Regalen voll Kram, die mit Vorhängen wohnlicher wurden, und einer niedrigen Decke. Nach meinem Rücksturz nach Ostwestfalen war der einzige Raum, der akustisch halbwegs akzeptabel war, mein Schlafzimmer. Zugegeben ist meine Wohnung für einen Single luxuriös groß und weitläufig. So ist das Landleben. Doch war auch das Schlafzimmer mit Bett und Teppich nicht wirklich gut, weil hallig. So kehrte ich zur Sprecherkabine für Arme zurück, meinem Kleiderschrank. Das Thema Hall hatte ich nun im Griff, handelte mir aber neue Probleme ein. Es dröhnte und klang, wegen Überdämpfung, muffig. Alles Dinge, die man mit entsprechenden EQ-Einstellungen in den Griff bekommen kann. Aber was passierte in welchen Bereichen im Frequenzverlauf? Wo dröhnte es?
Erst grübeln, dann dübeln
Es gibt tatsächlich ein Tool, mit dem man Aufnahmen analysieren kann, wo es Überhöhungen oder Absenkungen gibt. Das Tool heißt Voxengo SPAN, ist kostenlos und wird als VST-Plugin in Audition oder anderer Host-Software installiert. Danach kann es in einen Track gelegt werden. Natürlich ohne irgendwelche anderen Plugins. Damit wurden die Probleme tatsächlich sichtbar:
Voxengo SPAN ist ein reines Analysetool, es bildet die Pegel der Frequenzen in einer Aufnahme ab. Für meinen Fall ist zu sehen, dass es im Bereich 125 Hz eine Dröhnfrequenz gibt, ebenso ist bei 800 bis 1.000 Hz ein Loch zu sehen. Nimmt man sich eine gewisse Zeit zu sehen, wie die einzelnen Frequenzen bewertet werden, hat praktisch schon eine Vorlage, wie man mit dem EQ die fehlerhaften Bänder ausgleichen kann. Natürlich ist es keine Sache eines einmaligen Einstellens des EQ, sondern ein erster Ansatz für die Korrektur. Um Versuchen und Hinhören kommt man nicht herum, doch mit Voxengo SPAN stochert man wenigstens nicht im Nebel herum.
Das Resultat
Es hat einige Anläufe gebraucht, doch mit den Hinweise aus dem Tool kam ich relativ schnell zu einer passenden EQ-Einstellung.
Voxengo SPAN nimmt einem einen Teil der Analyse ab, wo es dröhnt, oder wo Löcher im Frequenzgang auftauchen. Auch kann man den Analyzer hinter den EQ in der Effektkette schalten, um zu sehen, was bei bestimmten EQ-Einstellungen praktisch passiert. Ein nicht nur kostenloses, sondern auch sehr hilfreiches Tool.
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