Nur wenige Leute aus dem Amateur- oder semiprofessionellen Bereich haben die Möglichkeit, in akustisch idealen Räumen ihre Aufnahmen einzusprechen. Ich persönlich hatte mal so einen Raum, im Keller eines Einfamilienhauses, mit vielen Regalen voll Kram, die mit Vorhängen wohnlicher wurden, und einer niedrigen Decke. Nach meinem Rücksturz nach Ostwestfalen war der einzige Raum, der akustisch halbwegs akzeptabel war, mein Schlafzimmer. Zugegeben ist meine Wohnung für einen Single luxuriös groß und weitläufig. So ist das Landleben. Doch war auch das Schlafzimmer mit Bett und Teppich nicht wirklich gut, weil hallig. So kehrte ich zur Sprecherkabine für Arme zurück, meinem Kleiderschrank. Das Thema Hall hatte ich nun im Griff, handelte mir aber neue Probleme ein. Es dröhnte und klang, wegen Überdämpfung, muffig. Alles Dinge, die man mit entsprechenden EQ-Einstellungen in den Griff bekommen kann. Aber was passierte in welchen Bereichen im Frequenzverlauf? Wo dröhnte es?
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Ein Kritikpunkt an Audacity, im Vergleich zu anderen Programmen wie Adobe Audition oder Steinberg Cubase, ist der, dass die mitgelieferten Effekte leider nur statische sind. Man kann einen Effekt an einer Spur nur nutzen, wenn man das Sample auswählt und den Effekt anwendet. War es nicht der gewünschte Effektpegel oder die angezielte Wirkung, muss man mit STRG-Z zurück, andere Parameter für den Effekt einstellen und wieder anwenden. Diese Anwendung der Effekte liegt an der Art, wie Audacity entwickelt wurde, nämlich für gleich mehrere Betriebssysteme. Linux, Windows und weitere. Und die handhaben dynamische Effekte jeweils sehr unterschiedlich. So genannte dynamische Effekte, bei denen man im laufenden Betrieb Effektparameter ändern kann und gleichzeitig mithören, muss man nachträglich einbringen. Dieses geht mit den VST-Plugins, Software-Module, deren Schnittstelle die Firma Steinberg schon vor langer Zeit definiert hat. Ein weiterer Vorteil dieser Plugins ist der, dass man zum Beispiel Compressoren oder Equalizer nach dem Anwendungsziel aussucht. Weil ein Compressor für ein Schlagzeug anders verwendet wird als für Sprache oder Gesang. Seltsamerweise haben sich unzählige Hersteller an diese Schnittstelle für Plugins gehalten, weshalb sie heute ein Quasistandard ist. Doch ist die Nutzung der VST-Plugins in Audacity nicht ganz trivial. In Cubase oder Audition geht das einfacher. Aber es ist auch keine Raketenwissenschaft.
Winterabende bieten sich gerne für Basteleien an. Deshalb habe ich noch einmal einige meiner Mikrofone versammelt, um ihre unterschiedlichen Sounds und Raumqualitäten zu vergleichen. Aufgenommen habe ich natürlich die Rohdaten, danach wurden sie mit iZotope Nektar 4 Elements in Adobe Audition noch mit künstlicher Intelligenz bearbeitet. Bei den dynamischen Mikros kam vor dem Interface noch ein FEThead zum Einsatz, um 20 dB mehr Ausgangspannung zu holen.
Vor einiger Zeit habe ich ein paar Demo-Videos für das Sicher-Stark-Team produziert (wo ich Leiter der SprechInnen-Gruppe bin). Vielleicht noch anders nützlich.